Seinen Biestern eine Stimme geben

Kinesiologie / seinen Biestern eine Stimme geben

Beauty or Beast?

Wenn wir die Wahl hätten zwischen „Beauty“ und „The Beast“ wären  Beautys Wahlchancen wohl bedeutend grösser als die des Biestes. Diesem weisen wir lieber einen Platz in einer dunklen Ecke zu. Speziell dann, wenn es unser eigenes, inneres Biest ist und es uns das Leben schwer macht. Solche Biester spüren wir, auch wenn wir meist vorgeben, nichts von ihnen zu wissen. Doch ohne Namen wirken sie im Untergrund und bahnen sich von Zeit zu Zeit ihren Weg ans Licht: heftige oder dumpfe Gefühle oder körperliche Schmerzen, Unfallanfälligkeit (die wir natürlich schnell als „Pech“ bezeichnen) oder Beziehungsprobleme tauchen „aus dem Nichts“ auf und verhindern ein erfülltes Leben.

Wegsperren oder zuhören?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit seinen Biestern umzugehen: Wir können sie zum Beispiel wegsperren und ein grosses Sicherheitsschloss an die Türe zur Abstellkammer montieren. Auch können wir vorgeben, die Kammer gäbe es nicht. Damit riskieren wir viel: Unsere Gesundheit (Biester haben viele Formen und passen durch jedes Schlüsselloch) und unsere Beziehungen (denn auch wenn wir selbst unsere Gefühle ignorieren, unsere Mitwelt kann dies nicht). Wir können aber auch anklopfen und unser Biest fragen, was es uns zu sagen hätte, wenn es denn gefragt würde. Doch wird unser Gesprächsangebot angenommen? Oder wird das Biest – einmal geweckt – zum Monster? Wir wissen es nicht und fürchten, dass uns die Kontrolle vollends entgleitet.

Nun ja, vielleicht liest uns unser Dämon wirklich zuerst die Leviten, weil wir ihn 30 Jahre versteckt hielten, obwohl er uns auf etwas Wichtiges aufmerksam machen wollte. Vielleicht bricht er auch in Tränen aus, weil er sich freut, endlich gefragt und getröstet zu werden. Und vielleicht ist da gar kein Biest, sondern ein kleines Kind mit grossen Wünschen.

Vor dem Anklopfen wissen wir es nicht, wir stecken in einer „Zwischenwelt“: Hinter uns eine Situation, die wir ändern möchten oder müssen, vor uns die Veränderung und das Unbekannte. Hier müssen wir den Mut finden, loszugehen und unsere versteckten Kammern aufzuspüren. Dann müssen wir ebenso mutig die Hand heben, anklopfen, zuhören und darauf vertrauen, dass uns unser Dämon Gutes will, auch wenn er sich in den Mitteln oft vergreift.

Die Songs auf dieser Seite

Die Songs auf dieser Seite sind für mich Beispiele, wie Menschen musikalisch mit ihren Biestern umgehen: Sie geben ihren Gefühlen Worte und Töne.

Wir Zuhörenden fühlen mit und unser eigenes Inneres erhält eine Stimme. Wir reden über Musik, die uns berührt und reden doch über uns, unsere Beauties und Biester. Mir hilf Musik, einen Schritt raus aus meiner Abstellkammer zu machen, weil sie mich berührt und ich ihre Berührung wahrnehme. Dabei ist wahrnehmen zentral, denn wenn ich etwas wahrnehmen und durch nachdenken einordnen kann, entspannen sich meine Dämonen.

Meine Hausapotheke

Und damit sie mich in der Wahrnehmungsphase nicht überwältigen können, habe ich mir eine Hausapotheke mit kinesiologischen Übungen und Meditationen zusammengestellt.

Auch Kinesiologie oder Meditation (und natürlich auch andere Methoden) sind ein Weg, unseren Biestern eine Stimme zu geben. Sie helfen, die vorübergehende Unsicherheit und das Erschrecken zu akzeptieren, sich auf die Veränderung zu freuen. Meine Art, kinesiologisch zu arbeiten ist über die Jahre gewachsen, dank mutiger Menschen, die sich aufmachten, ihren Biestern zuzuhören, um sie so zu entzaubern.

 

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